Workshop25. Oktober 2015 - 1. November 2015

Orhan Esen Stadthistoriker

Exkursion Istanbul

Workshop und field trip mit dem Stadthistoriker Orhan Esen

13. Istanbul Biennale

Eine einzige Arbeit der Istanbul Biennale ist tatsächlich an der Peripherie, am nördlichsten Punkt Istanbuls in Rumelifeneri ('Leuchtturm im Römerland"), an der Bosporusmündung ins schwarze Meer.

Der hohe Norden Istanbuls ist fragile Ökozone, jedoch zur Zeit durch immens brutale Projekte wie ein neuer Autobahnring sowie ein Megaflughafen unter Zerstörung begriffen. Die Arbeit dort steht auf poetische Weise mit dieser Situation der Umweltkatastrophe im Dialog.

Alle möglichen Themen des urbanen Umbruchs in Istanbul lassen sich auf diesen Routen perfekt thematisieren.

Es führen drei parallel zueinander verlaufende Achsen in den Norden:
1.  Talachse goldenes Horn/Cendere-Bach: ehemals industrielle Achse, Kloake. Heute postindustrielle Transformation. Sweatshops. Gebiet der informellen Siedlungen und deren Transformation.

2. Kammachse historische "grand rue" heute sog.  Büyükdere Achse. Hier befindet sich das Kapital, der zentrale Geschäftsbereich. Hochhäuser. Malls. Malls. Malls. Auch high end Malls mit Prada/Gucci/Vuitton und co...

3. Talachse Bosporus. Oft als das "schöne", "romantische" Istanbul wahrgenommen, was ja auch stimmt. Bootsfahrten entlang teuerster Immobilien der Welt... aber ebenfalls: Ort des Umbruchs, der Gentrifizierung etc. ehemelige Industriehäfen hier werden verbürgerlicht...

* An der Schnittstelle Stadt/Wald entstehen Neubausiedlungen von "chinesischen" Ausmaßen.

* Weiter im Norden, wenn man aus dem Städtischen rauskommt, im Waldgebiet befinden sich
- historische Wasserbauten (Aquädukte und Staudämme aus osmanischer Zeit) sowie
- mondäne Neubaugebiete... Interessante Architektur, aber auch großflächige, amerikanisch anmutende suburbane Zersiedlungen
- Umweltzerstörungen vor allem durch Bergbau.

Orhan Esen

http://www.basis-wien.at/db/event/92965

Info

Istanbul/Türkei