Ausstellung25. Juni 2014

The Essence 14

Jahresausstellung der Universität für angewandte Kunst Wien

Die Klasse TransArts zeigt bei der Jahresausstellung "The Essence 14" Arbeiten von folgenden Studierenden:

Daniela Brill
Serenata para la tierra de uno / Lied für das eigene Land

210 Zeichnungen wurden aus der Erinnerung nach der Teilnahme einer Ayahuasca-Zeremonie angefertigt. Nach dieser Zeremonie, so die Künstlerin Daniela Brill, sei ihr bewusst geworden, dass sie von einer lang andauernden Krankheit geheilt war.
Lied für das eigene Land hat mit der Behauptung begonnen, Körperzellen mit musikalischen Wellen heilen zu können. Die Musik spielte in der Heilung eine wichtige Rolle. Auch im Rhythmus der Zeichnungen, der gleichzeitig den Rhythmus der, so Brill, „Pflanze“ in ihrem Körper und den Rhythmus des Gesangs vom Schamanen darstellt, ist die Musik bedeutend.

Maria Cozma
Ohne Titel II

14 in ihrer Länge unterschiedliche und in einer Reihe angeordnete Rundeisen werden auf alle möglichen Weisen kombiniert. Anhand der Permutationen lassen sich neue Zusammenstellungen vorhandener Bestandteile und somit die Anzahl möglicher Anordnungen vorausberechnen. Angelehnt an diese auch in der Unternehmensführung angewandten Strategie, von der aus alle möglichen Beziehungen zwischen Personen und Zukunftsszenarien erhoben werden, die schlussendlich in einer Vielzahl von möglicherweise eintretenden Zahlenkombinationen dargestellt werden, präsentiert Maria Cozma die kombinatorischen Möglichkeiten der 14 Rundeisen als Liniendiagramme. Indem die Punkte der verschiedenen hohen Stahlelemente miteinander verbunden werden, lässt sich die entstehende Veränderung durch den unterschiedlichen Streckenverlauf ablesen.

Raphael Dörfler
Die Maschine – ohne

Mittels vorgefundener Teile stellt die Arbeit ein menschliches Herz, reduziert auf die Funktion dar. Die Herzkammern werden durch Servopumpen eines Autos ersetzt. Schläuche kommen an die Stelle von Hohlvene, Lungenvene, Aorta und Lungenarterie. Den Sinusknoten ersetzt ein Verbrennungsmotor. – Was bleibt, ist eine Pumpe, die Maschine. Betrachtung über das Sichtbare hinaus: Das Bild sowie die Skulptur verweisen auf das Immaterielle, das in den Werken nicht Gezeigte, auf den Teil, der uns zu Menschen macht. Es ist die Frage nach Leben – wann etwas lebt, die Frage nach Gefühl, Seele und der Fähigkeit zu lieben.
Bei der Skulptur geht es außerdem um die Fragestellung, den Gedanken von Schaffen, Beleben, Inbetriebnahme, Zünden, Starten, In-Gang-Setzen, Fragen nach Schöpfer bzw. Geschöpf, Nähren und Sterben.

Dorothea Trappel
auf warten

Was tun nach einer Tat, die sich nicht mehr ungeschehen machen lässt? Einer Tat, die alles verändert und doch die Welt für einen Moment zum Stillstand bringt, während die Zeit einfach weiterläuft. In solchen Momenten wird gewartet. Aber worauf? Die Arbeit auf warten besteht aus Kurzfilmen, die sich mit dem Phänomen des Wartens beschäftigen. Ausgangspunkt hierfür sind: Das Goldene Vlies (Franz Grillparzer), Kasimir und Karoline (Ödön von Horvath), Faust (Johann Wolfgang von Goethe), Nora oder ein Puppenheim (Henrik Ibsen) und Antigone (Jean Anouilh).

Eröffnung: 25. Juni 2014, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 26. Juni bis 13. Juli 2014

The Essence 14

Info

Künstlerhaus Wien, Karlsplatz 5, 1010 Wien