Vortrag27. März 2012
Judith Fegerl Künstlerin, Wien
Erhaltungssysteme
Judith Fegerls Arbeiten stehen untereinander in enger Beziehung. Sie sind in logischer Konsequenz entwickelt und folgen präzise durchdachten Prozessen. Im Mittelpunkt von Judith Fegerls künstlerischem Werk steht die symbiotische Verbindung von Mensch und Maschine, von Körper und Technik, von Raum und Zeit. Sie simuliert Laborsituationen und entwickelt technische Rekonstruktionenmenschlicher Organismen. Sie ergänzt organisch gewachsenes Material durch anorganisches und setzt so ein poetisches Wechselspiel zwischen Wissenschaft und Kunst in Gang. Der menschliche Körper dient als Rohstoffquelle und als Resonanzkörper, der sinnlichen Erfahrungen ausgesetzt wird. Elektrischer Strom sowohl als metaphysische Energiequelle als auch als Metapher der Industrialisierung und als Voraussetzung für den Lebensstil unserer modernen Gesellschaft wird plakativ verwendet, um den Objekten Leben einzuhauchen und wieder zu nehmen, um Energie sichtbar und spürbar zu machen.
Mit großem technischem Verständnis bedient sich Judith Fegerl unterschiedlichster Medien und Technologien, um ihre hybrid organisierten Objekte und Räume zu entwickeln. Sie stehen stets in enger Beziehung zu ihrem Umfeld. Das ästhetische Erscheinungsbild wird zu einer wichtigen Komponente der künstlerischen, philosophischen, aber auch politischen Aussagen.
(Christiane Krejs, 2010)
http://judithfegerl.net